Datum der letzten Aktualisierung: 29. April 2025
Microsoft Clarity bietet spannende Einblicke in das Nutzerverhalten auf Webseiten. Doch wie datenschutzkonform ist der Einsatz dieses Tools? In diesem Artikel beleuchten wir, welche Daten verarbeitet werden und was Ihre Datenschutzerklärung enthalten muss, um rechtssicher zu sein.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist Microsoft Clarity?
- Welche personenbezogenen Daten verarbeitet Microsoft Clarity?
- Wer betreibt Microsoft Clarity?
- Rechtslage: Darf man Microsoft Clarity einsetzen?
- Was gehört in die Datenschutzerklärung?
- avalex Monitor
- Muss ein AV-Vertrag abgeschlossen werden?
- Erlaubnis einholen per Consent Banner
Alles Wichtige in der Übersicht
- Datenschutzerklärung: Informieren Sie die Nutzer klar und verständlich über die Datenverarbeitung und deren Zweck in Ihrer Datenschutzerklärung.
- US-Anbieter: Beachten Sie die Entwicklungen zum Data Privacy Framework bei US-Anbietern.
- AV-Vertrag: Schließen Sie einen AV-Vertrag mit dem Anbieter von Microsoft Clarity ab.
- Aktive Einwilligung: Holen Sie von Ihren Websitebesuchern per Consent Banner eine ausdrückliche Erlaubnis ein, bevor Sie Microsoft Clarity einsetzen.
Was ist Microsoft Clarity?
Microsoft Clarity ist ein kostenloses Analysetool, das Website-Betreibern hilft, das Nutzerverhalten besser zu verstehen. Es bietet detaillierte Einblicke in die Interaktionen der Besucher mit der Website, indem es Funktionen wie Heatmaps, Sitzungsaufzeichnungen und Benutzerpfadanalysen bereitstellt. Diese Funktionen ermöglichen es, zu sehen, welche Bereiche der Webseite am häufigsten angeklickt werden, wie weit Nutzer scrollen und welche Elemente die meiste Aufmerksamkeit erhalten.
Ein Beispiel für die Nutzung von Microsoft Clarity ist die Analyse von Heatmaps, die visuell darstellen, wo Nutzer am häufigsten klicken. Dies kann helfen, die Effektivität von Call-to-Action-Buttons zu bewerten und die Benutzeroberfläche entsprechend anzupassen. Ein weiteres Beispiel ist die Sitzungsaufzeichnung, die es ermöglicht, die gesamte Interaktion eines Nutzers mit der Website zu verfolgen. Dadurch können Website-Betreiber besser verstehen, wo Nutzer möglicherweise auf Probleme stoßen oder warum sie eine Seite verlassen, ohne eine gewünschte Aktion auszuführen.
Welche personenbezogenen Daten verarbeitet Microsoft Clarity?
Welche Daten bei Integration von Microsoft Clarity verarbeitet werden, ist nicht genau bekannt. Aufgrund der technischen Funktionsweise und öffentlichen Quellen kann man aber davon ausgehen, dass die folgenden Daten verarbeitet werden:
- IP-Adresse
- Standortdaten
- Browser-Informationen
- Bildschirmauflösung
- Spracheinstellungen
- Besuchte Webseiten/Unterseiten
- Datum und Uhrzeit des Webseitenbesuchs
- Klicks, Scrollbewegungen und Mausbewegungen
- Sitzungsaufzeichnungen (Videos der Nutzerinteraktionen)
- Heatmap-Daten (Visualisierung der Nutzerinteraktionen)
Wer betreibt Microsoft Clarity?
Anbietername: Microsoft Corporation
Anschrift: One Microsoft Way, Redmond, WA 98052-6399, USA
Telefon: +1 425-882-8080
E-Mail: privacy@microsoft.com
Link zu Datenschutzerklärung: https://privacy.microsoft.com/de-de/privacystatement
Tochtergesellschaft in Europa
Anbietername: Microsoft Ireland Operations Limited
Anschrift: One Microsoft Place, South County Business Park, Leopardstown, Dublin 18, D18 P521, Ireland
Telefon: +353 (1) 706 4110
E-Mail: msftpriv@microsoft.com
Link zu Datenschutzerklärung: https://privacy.microsoft.com/en-gb/privacystatement
Rechtslage: Darf man Microsoft Clarity einsetzen?
Um personenbezogene Daten verarbeiten zu dürfen, benötigt man als Websitebetreiber eine Erlaubnisgrundlage im Sinne von Artikel 6 DSGVO. Speichert man dabei Cookies im Browser der Besucher ab oder liest diese aus, ist das nur mit Einwilligung des Besuchers zulässig (§ 25 Abs. 1 Satz 1 TDDDG).
Die Einbindung von Microsoft Clarity auf der eigenen Internetseite kann nach unserer Einschätzung nicht über ein berechtigtes Interesse nach Art. 6 Abs. 1 lit. f) DSGVO gerechtfertigt werden. Sie benötigen von jedem Besucher der Website eine Einwilligung (Art. 6 Abs. 1 lit. a) DSGVO). Diese Einwilligung muss eingeholt werden, bevor Microsoft Clarity auf der Internetseite ausgeführt werden. Das geschieht am sinnvollsten mithilfe eine Consent Banners (auch „Cookie Banner“ genannt).
Datenübermittlung in Drittländer
Der Sitz des Mutterunternehmens Microsoft Corporation befindet sich in den USA. Es ist nicht auszuschließen, dass das Tochterunternehmen Zugriff auf personenbezogene Daten von europäischen Nutzern erlaubt oder erlauben muss. Um personenbezogenen Daten aus der EU in ein Drittland senden zu dürfen, muss dort ein angemessenes Datenschutzniveau gewährleistet sein. Die EU-Kommission hat einen Angemessenheitsbeschluss gefasst, der die USA als ein sicheres Drittland einstuft (EU-U.S. Data Privacy Framework), ohne dass weitere angemessene Garantien wie z.B. Standardvertragsklauseln oder zusätzliche Maßnahmen erforderlich sind.
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Was gehört in die Datenschutzerklärung?
Eine umfassende Datenschutzerklärung ist essenziell, um die Transparenz gegenüber den Nutzern zu gewährleisten und den rechtlichen Anforderungen zu entsprechen. Dies ist ein Auszug der wesentlichen Bestandteile, die in Ihrer Datenschutzerklärung enthalten sein sollten:
- Verantwortlicher: Geben Sie den Namen und die Kontaktdaten des für die Datenverarbeitung Verantwortlichen an.
- Zweck der Datenverarbeitung: Erklären Sie, warum und zu welchem Zweck die Daten erhoben und verarbeitet werden.
- Rechtsgrundlage: Nennen Sie die rechtlichen Grundlagen, auf denen die Datenverarbeitung basiert, wie z.B. Einwilligung oder berechtigtes Interesse.
- Betroffenenrechte: Informieren Sie über die Rechte der Nutzer, wie Auskunft, Berichtigung, Löschung und Widerspruch.
- Datensicherheit: Beschreiben Sie die Maßnahmen, die zum Schutz der Daten ergriffen werden.
- Übermittlung in Drittländer: Erklären Sie, ob und unter welchen Bedingungen Daten in Länder außerhalb der EU übermittelt werden.
- Beschwerderecht: Weisen Sie auf das Recht hin, sich bei einer Aufsichtsbehörde zu beschweren.
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avalex Monitor
Es ist unser Anspruch, avalex so einfach und sicher zu gestalten, dass jeder Shop- bzw. Websitebetreiber guten Gewissens unsere Rechtstexte einsetzen kann – auch ohne jede Programmierkenntnisse.
Eine zentrale Unterstützung ist der avalex Monitor, unser technisches Überwachungssystem. Der avalex Monitor prüft die Kundendomain laufend auf technische Fehler und zeigt diese ggf. im Kundenkonto an. So wird sichergestellt, dass Ihre avalex Rechtstexte korrekt ausgespielt werden.
Mehr zum avalex Monitor
Muss ein AV-Vertrag abgeschlossen werden?
Nach unserer Einschätzung muss ein Auftragsverarbeitungsvertrag (AV-Vertrag) mit dem Anbieter abgeschlossen werden. Klären Sie mit dem Anbieter ab, ob dieser einen AV-Vertrag zur Verfügung stellt.
Unter folgender E-Mail können Sie Kontakt mit dem Anbieter aufnehmen: dpo@opinionx.co
Unter folgendem Link finden Sie weitere Informationen:
https://www.microsoft.com/licensing/docs/view/Microsoft-Products-and-Services-Data-Protection-Addendum-DPA
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Erlaubnis einholen per Consent Banner
Gestaltung des Consent Banners
Bei der Gestaltung des Consent Banners für Microsoft Clarity sollten Sie auf eine benutzerfreundliche und transparente Gestaltung achten. Verwenden Sie klare und verständliche Sprache, um den Zweck der Datenerhebung zu erklären. Die Button-Farben sollten kontrastreich sein, um eine einfache Erkennbarkeit zu gewährleisten. Achten Sie darauf, keine manipulativen Taktiken (Nudging) zu verwenden, die den Nutzer dazu verleiten, unbewusst eine Einwilligung zu erteilen.
Widerrufsrecht und Dokumentation der Einwilligung
Es ist essenziell, den Nutzern ein einfaches Verfahren zum Widerruf ihrer Einwilligung anzubieten. Dies sollte auch in der Datenschutzerklärung deutlich erklärt werden. Zudem muss die Einwilligung ordnungsgemäß dokumentiert werden, um im Falle eines Audits nachweisen zu können, dass die Einwilligung rechtskonform eingeholt wurde.
Übereinstimmung der Angaben im Consent Banner mit der Datenschutzerklärung
Stellen Sie sicher, dass die Informationen im Consent Banner mit den Angaben in Ihrer Datenschutzerklärung übereinstimmen. Jede Abweichung könnte zu Unsicherheiten beim Nutzer führen und rechtliche Risiken bergen. Die Datenschutzerklärung sollte detaillierte Informationen zu den Datenverarbeitungsprozessen durch Microsoft Clarity enthalten.
Technische Funktionalität des Banners
Der Consent Banner muss technisch einwandfrei funktionieren. Führen Sie regelmäßige Tests durch, um sicherzustellen, dass der Banner korrekt angezeigt wird und die Einwilligung ordnungsgemäß erfasst und gespeichert wird. Überprüfen Sie auch, ob der Banner auf verschiedenen Geräten und Browsern fehlerfrei funktioniert.